Lieblingskolumnen

Lieblinge deshalb, weil diese Texte besonders häufig gelesen, geliked, zensiert, geshared oder in Foren und Chats diskutiert wurden bzw. werden. Re-posten, verlinken, drüber reden und mir Feedback schreiben: gerne. Copypasten: nein. Auch nicht auszugsweise. Wenn Sie etwas von mir veröffentlichen möchten, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung.  

Viel Vergnügen beim Lesen!

  • Euer Uniformismus macht euch kaputt! Das Individuum opfert sich dem Kollektiv und fühlt sich gut dabei. Freiwillig. Ihr verbiegt euch wie Tiefkühlbrezeln! Warum? Weil ihr hofft, dass ihr durch unauffälliges systemkompatibles Wohlverhalten Fleißbildchen sammelt. Jemanden melden, anzeigen, verleumden, diffamieren und hoffen, dass euch das Bonuspunkte bringt, yeah. Tu es anderen an, bevor sie es dir antun. Schon etliche Kulturen sind mit derlei Mechanismen von innen zerstört worden.
  • Wir, oder: Wenn Utopien von der Realität überholt werden. Jeder kennt 1984. Oder Brave New World. Und selbst wer es nicht gelesen hat, weiß trotzdem ungefähr, worum’s geht. Aber kaum jemand kennt die Vorlage für diese Standardwerke der Literatur: WIR von Jewgenij Samjatin, geschrieben 1920.
  • TV-Terror, oder: Warum ich mir die verqualmte Kneipe zurückwünsche. Rauchverbote können sinnvoll sein, keine Frage. Doch warum wurde dem blauen Dunst überall der Garaus gemacht, wenn man ihn zeitgleich durch eine viel gefährlichere, heimtückischere Art der Körperverletzung ersetzt hat? In Kneipen, Restaurants, Discos, selbst in der Muckibude hängen jetzt TV-Bildschirme.
  • Moderne Kriegsführung: Truther, Trolle und die Erfindung der Schlafschafe. Dass im Hier & Jetzt momentan so einiges nicht stimmt, ist jedem klar, der die letzten Jahrzehnte nicht unter einem Stein verbracht hat. Und wer dieses diffuse Gefühl zulässt und hinterfragt, kommt ziemlich schnell an den Punkt, an dem er es genauer wissen möchte.
  • Über Weltbilder, Liebe und Kuchen. Noch vor drei, vier kosmischen Schrecksekunden befand sich die Erde auf dem Rücken einer Schildkröte. Dann erzählten sogenannte Heilige Bücher, dass das Ding ein flaches Konstrukt mit Wasser drumrum sei. Auch okay. Und heute?
  • Derfschein für alles mit scharf, oder: Warum eine Arschgeige keine Gesäßvioline sein will. Plato ging davon aus, dass 95 Prozent des Universums von einer klaren Ordnung und Vernunft beherrscht werden, die restlichen fünf Prozent aber ziemlich auf Krawall gebürstet sind und die kosmische Ordnung stören. Ich mag den Gedanken. In der Praxis stelle ich mir das so vor: Diese fünf Prozent kommen nachts um halb vier aus der Kneipe, besuchen die Villa eines Frankfurter Waffenhersteller-Mehrheitsaktionärs, schmusen die vier Wachhunde durch… 
  • Ich schreibe, also bin ich: Die süße Lust am Text. Über Texter im Greta Garbo Modus, warum Werbung ehrlicher ist als Journalismus, was Schreibkunst mit Margarine zu tun hat – und wieso Protagonisten Charlotte, Paul, Max und Lisa heißen müssen…
  • »Wenn du Scheiße laberst, dann laber DEINE Scheiße. Nicht die Scheiße irgendwelcher Idioten.« Das Dialogfragment stammt von zwei jungen Männern, deren Unterhaltung ich neulich in der S-Bahn mithören durfte. Es enthält Klarheit, die ich in unserer politisch korrekt zurechtgedengelten Gesprächskultur vermisse.
  • Alarm: Menschengemachter Schwerkraftwandel bedroht unseren Planeten! »Allein in Wacken treiben jedes Jahr Zehntausende Metalfans den Schwerkraftverbrauch durch synchrones Headbangen in die Höhe«, klagte Viegmich. »Das kann und darf so nicht weitergehen! Die gravitionellen Ressourcen des Planeten Erde sind ein kostbares Wirtschaftsgut, welches man verantwortungsvoll nutzen und verbrauchsabhängig besteuern muss.
  • Elf Tricks, auf die man reinfallen kann, aber nicht muss. Mal Hand aufs Herz, Kollege: Arbeitest Du gratis? Wenn ja, warum? Du weißt als professioneller Autor, Musiker, Künstler, Texter, Fotograf oder Designer, dass Deine Arbeit für potenzielle Kunden und Auftraggeber ein geldwerter Vorteil ist, der den Betrag auf Deiner Honorarrechnung übersteigt. Also …
  • Wer ist »man« und warum? Ein vom Unterbewusstsein konstruierter semantischer Gefechtspanzer, aus dessen Schutz heraus sich mörsern lässt, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen? Weil »man« praktischerweise das »Ich« von jeglicher Verantwortlichkeit entbindet?
  • Das Universum kann nur Präsens! Ja, es nimmt derzeit Ausmaße an: das unbedachte Daherplappern von Affirmationen mit anschließendem Gejammer darüber, dass sie Realität werden. Ein paar Beispiele, die Ihnen bestimmt auch schon begegnet sind:
  • Neuromarketing: Warum der manipulierbare Kunde eine Illusion ist Das Wort an sich kann nichts dafür, dass es sich wie ein Schimmelpilz verbreitet. Es ist passiv, ein Kunstwort. Und doch, Neuromarketing gilt neuerdings als Pflichtdisziplin in meinem Beruf.
  • Elf Tipps für bessere Texte Ja, wir Texter kochen auch (fast) nur mit Wasser. Aber klar und frisch sollte es schon sein. Deshalb gibt’s an dieser Stelle meine langjährig erprobte Liste mit supereinfachen, aber gerne ignorierten Zutaten für mehr Genuss und Sprachschönheit.
  • Elf Tipps für bessere Geschichten Nachdem es in »Elf Tipps für bessere Texte« um Auftrags- und Werbetext ging, sprechen wir heute über eine Situation, die vor allem Romanschreiber kennen (und manchmal fürchten): eigene Stoffe präsentationsreif machen und pitchen. Ja, knifflig!
  • Schein oder Nichtschein: Identitätsschwindel im Wi-Wa-Werbeparadies Auf Agenturwebsites findet sich immer häufiger ein Menüpunkt, den es früher nicht gab: das ethische Selbstverständnis. Allerlei hehre Prinzipien, humanistische Werte, buddhistisch angehauchtes Andersseinwollen, Namasté, jede Menge Räucherstäbchensülz. Und was steckt dahinter?
  • Spam als Identitätskrisenprophylaxe. An manchen Tagen wacht auch der organisierteste Mensch morgens auf und weiß erstmal nichts. Wie schön, dass es wohlmeinende Zeitgenossen gibt, die einem da gerne behilflich sind!
  • Kreativencoaching 2012: Just fake it? Neulich beim Gesangslehrer: »Schön, dass du hier bist. Was möchtest du lernen?« Schüler: »Ich will so singen wie Xavier Naidoo.« Lehrer: »Dann züchte dir ein Hühnerauge und zieh ganz enge Stiefel an. Tschüss.« Schüler: »???« Lehrer: »Herr Naidoo singt nicht, er jault. Ich bin Vocalcoach, kein Jaulcoach.«
  • Vom Wesen der Wertschätzung. Mittelgroße Network-Werbeagentur ruft an: »Frau Elfman, wir haben Ihre Blogs gelesen!« – »Prima. Dafür sind sie da.« – »Wir finden toll, was Sie machen. Ihre Art zu schreiben ist genau das, was wir suchen. So intensiv, so urban-kraftvoll.«
  • Vorsicht, Nordic Stalking Der Augenblick ist magisch. Ich fühle mich in einen dieser romantischen tschechischen Märchenfilme versetzt, bis ein spitzes Klackern die stille Magie brutal zerhächselt, begleitet von Frauenstimmen.
  • Gender Pay Gap, oder: Die Frau sei dem Manne untertan. Diskussion mit 6-13-jährigen Kindern. Was sind eure Traumberufe? Die Jungs: »Pilot, Arzt, Musikproduzent, Kapitän, Anwalt.« Die Mädchen: »Flugbegleiterin, Sekretärin, Arzthelferin, Krankenschwester, Model, Anwaltsgehilfin.«
  • Weihnachtsgroteske: Zwei Medienmenschen spielen obdachlos. Es gehört zu Weihnachten wie Plätzchenbacken und Familienkrach: Zeitungsredakteure äffen Obdachlose nach, um hinterher über die angebliche Kaltherzigkeit unserer Gesellschaft schwafeln zu können.
  • Es kam, wie es kommen musste. Sprach’s, begann zu glimmen wie ein Glühwürmchen im Juni und erzählte mir von ihrer Liebesnacht mit einem sehr attraktiven, sehr verheirateten Mann. Sie, das ist meine Freundin Benni, ebenfalls verheiratet.
  • Schreiben Sie mal was Lustiges über den Wulff. Oder Guttenberg. Oder diesen Dingens, den mit dem Ausländerbuch! Sie fassen solche Sachen so süffig in Worte, die Leser mögen das. Machen Sie’s?
  • Das gefährliche Rumstehmännchen. Über Fitness-Studios gibt es viele Klischees. Meist strapaziert von Menschen, die nie einen Fuß in eine Muckibude gesetzt haben. Da wird über zwielichtige Gäste mit Migrationshintergrund geraunt. Oder gummibärchenförmige weibliche Wesen mit schrillen Soundeffekten. Über die wahre Bedrohung wird jedoch eisern geschwiegen!
  • Geschäftlich oder privat: Warum Kleider (keine) Leute machen. Über die ubiquotöse Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit wird viel philosophiert. Wie sich diese Trennlinie anzufühlen hat, weiß ich trotzdem nicht.
  • Sammy, ein Telefon, der Alien und ich. Wir teilen uns eine Portion Pommes und beobachten die Eisbrecher, die mit viel Lärm das Hafenbecken durchkreuzen. Auf halbem Weg in Richtung Pommestütenboden fasst Sammy in ihre Jackentasche. »Guck mal hier«, beginnt sie feierlich.
  • Krise? Welche Krise? Das Spruchwerk der Endneunziger wird eingemottet. Kalkulierte Wortgewalt im Geiste von Legenden wie Ogilvy, Vögele und Packard wird es in Kürze nicht mehr geben. Nicht evolutionstauglich. Warum?
  • Liebe, Geist und Wortgelumpe Glaubt man der konventionellen Wissenschaft, so sind vor anderthalb Millionen Jahren eine Reihe phantastischer Dinge geschehen, denn: Der Mensch fand heraus, dass die Fortbewegung auf Händen und Füßen öde sei und stand auf!
  • Fahrscheinziehen reloaded Ich hechte auf den Bahnsteig und lese »S1 in 4 Minuten« in der Fahrplananzeige. Hurra. Noch schnell Ticket ziehen. Denkste. Das Universum hat beschlossen, mir eine Lektion in Vergänglichkeit zu erteilen.
  • Wer f***en will, muss freundlich sein? Dass im virtuellen Raum aus Effizienzgründen die geschliffene Ausdrucksfähigkeit manchmal hinter der Spontaneität des Gesagten zurückstehen muss – geschenkt. Ich versofte auch nicht jede Arschgeige zur Gesäßvioline. Aber!
  • Wie, alltagstauglich? »Das ist aber nicht alltagstauglich!« Spricht’s, verlässt mich und meinen tätowierten Oberarm und kehrt in das Büro zurück, in dem er als Schadensprüfer einer Versicherung tätig ist. Er, das ist Christoph. Auffällig unauffälliger Gatte meiner Freundin Saskia.
  • Wo tut’s denn weh? Das Leben als Empath ist nicht immer einfach. Kundenmeeting zwecks Projektplanung. Man kann miteinander. Wenn da nicht …

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